60 Jahre Kirchweih in St. Norbert

Die katholische Kirche in Grasleben hat ein Fest gefeiert.

Aus Anlass dieses Jubiläums der Kirche St. Norbert in Grasleben fand am ersten Sonntag im September 2021 ein Festgottesdienst statt, dem sich ein kleiner Umtrunk anschloss.

Wer am Gottesdienst nicht teilnehmen konnte, war im Anschluss zu einer Begegnung „rund um den Kirchturm“ eingeladen.

"Du herrliche Kirche am Lappwaldrand 
‚St. Norbert‘ weit und breit bekannt!
Deine Glocken klingen weit ins Allerthal
und rufen alle Christen zum Mahl!“

… so lautet der Originalrefrain des eigens für die katholische Kirche von +Karl Koch geschaffenen St. Norbert-Liedes, das noch heute zu besonderen Anlässen gesungen wird. So auch am 60. Kirchweihtag.

Jeweils am 1. Sonntag im September feiert die St. Norbert-Gemeinde in Grasleben das Kirchweihfest ihrer Pfarrkirche, in diesem Jahr das 60. Jubiläum, das coronabedingt leider nur in bescheidenem Rahmen begangen werden konnte. Aus Anlass dieses Jubiläums fand am Sonntag, dem 5. September 2021, um 9.00 Uhr ein Festgottesdienst statt, dem sich ein kleiner Umtrunk anschloss. Wer am Gottesdienst nicht teilnehmen konnte, war im Anschluss zu einer Begegnung auf dem Kirchengelände „rund um den Kirchturm“ eingeladen, um möglichst vielen Gemeindemitgliedern Gelegenheit zur Teilnahme am Jubiläum zu geben.

Die St. Norbert-Kirche wurde mit angrenzendem Pfarrhaus und einem Gemeinde- und Jugendraum nach nur einem knappen Jahr Bauzeit 1961 geweiht und unter den Schutz des Hl. Norbert gestellt. Zuvor gab es in Grasleben keine katholische Kirche, die wenigen Gläubigen wurden von Helmstedt aus betreut oder gingen in die nahegelegene katholische Kirche in Weferlingen (Krs. Haldensleben). 

Nach der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten und Polen und der Ansiedlung in Grasleben und Umgebung wurden die behelfsmäßig in Grasleben, Mariental und Querenhorst genutzten Gottesdiensträume zu eng, so dass der Bau eines Gottes¬hauses zwingend notwendig wurde. Verschiedene Priester betreuten in den Folgejahren die Pfarrvikarie Grasleben. Nach einigen vergeblichen Versuchen erreichte Pfarrer Adolf Enenkel schließlich 1957 die Zustimmung für den dringend notwendigen Kirchbau in Grasleben.

„Unbezahlbar“ waren die „Baugesellen“ der Gemeinde, die in über tausend Einsätzen die Grobarbeiten für ihren Kirchbau leisteten. „Mit Geld allein wird keine Kirche erbaut. Dem Herrn ein Haus zu bauen ist Gnade.“ Mit diesen Worten ermunterte Pfarrer Enenkel, der selbst am Bau mitgearbeitet hat, seine Männer während der Bauphase. Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. Juli 1960, und bereits am 18. Juni 1961 wurde die Kirche durch Weihbischof Pachowiak geweiht und unter den Schutz des Hl. Norbert gestellt. Der damalige Bischof von Hildesheim legte den Tag der Kirchweih auf den jeweils ersten Sonntag im September fest, so dass an diesem Sonntag die Gemeinde auch jährlich ihr Kirchweihfest begeht.

Am 1. Juni 2002 wurden auf Eingabe des damaligen Kirchenvorstands die Orte des Hasenwinkels - Ahmstorf, Rennau und Rottorf - der St. Norbert-Gemeinde zugeführt, seitdem ist der Einzugsbereich der katholischen Pfarrei mit dem Gebiet der Samtgemeinde Grasleben identisch.

Seit 1. September 2008 gehört die St. Norbert-Gemeinde als Kirchort zur Pfarrgemeinde St. Ludgeri Helmstedt. Die St. Norbert-Gemeinde in Grasleben hat vielen Menschen eine Heimat für ihren Glauben gegeben. Die Kirche wird durch das Engagement ihrer Mitglieder gelebt und erhalten – sowohl was die Instandhaltung und Pflege der Gebäude und des Kirchgeländes betrifft, aber auch die Gemeinschaft der Gläubigen anbelangt.

Wenn das 60-jährige Jubiläum am 5. September in diesem Jahr coronabedingt nur mit einer kleinen Schar und ohne Ehrengäste gefeiert werden konnte, erklang auch 2021 das St. Norbert-Lied der Gemeinde voller Zuversicht: „Deine Glocken klingen weit ins Allertal und rufen alle Christen zum Mahl“.

(Text: I. Nitschke)